Karte (Kartografie) - Mesdra (Obshtina Mezdra)

Mesdra (Obshtina Mezdra)
Mesdra (bulgarisch: Мездра) ist eine im Nordwesten Bulgariens liegende Stadt und Teil der Oblast Wraza. Sie liegt im westlichen Balkangebirge, 14 km südöstlich von Wraza. Durch die Stadt fließt der Fluss Iskar. Unmittelbar südlich der Stadt durchschneidet der von Süden kommende Fluss das Balkangebirge in einer tiefen Felsschlucht.

Obwohl die Region seit Urzeiten ununterbrochen besiedelt war, blieb Mesdra ein kleines Dorf, das bei der ersten Volkszählung im Fürstentum Bulgarien am 1. Januar 1881 nur 86 Einwohner hatte, 1888 nur 76 Einwohner in 17 Haushalten. Und das, obwohl 1887 eine Brücke über den Iskar gebaut wurde, die Sofia mit Wraza verband. Im damaligen Bezirk Wraza war Mesdra das drittgrößte Dorf.

Erst der Baubeginn der Eisenbahnlinie von Sofia in die Stadt Roman brachte 1893 die Wende. Mit dem Ausbau der Infrastruktur kam auch der wirtschaftlichen Aufschwung von Mesdra. Vier Jahre lang kamen Hunderte von Arbeitern aus dem ganzen Land, um Gleise zu verlegen, Tunnel und Brücken zu bauen und die Straßen auszubessern.

Mit der Eröffnung der Eisenbahn am 20. Februar 1897 wurde der Ort zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und die Bevölkerung wuchs allmählich. Zur Einweihung der Bahnlinie durch den Metropoliten Konstantin waren Ferdinand I. von Bulgarien und seine Gattin Marie Louise von Bourbon-Parma und der Ministerpräsident Bulgariens Konstantin Stoilow mit dem Zug aus Sofia angereist, sowie der zu dieser Zeit in Bulgarien weilende serbische König Alexander I. von Serbien. Nordwestbulgarien lässt sich per Bahn nur über die Bahnstrecke bei Mesdra erreichen. Hier trennen sich die Bahnstrecken Sofia–Widin und Sofia–Warna.

1900 hatte der Ort 311 Einwohner und 1920 waren es 1015 Einwohner. Nach dem Ersten Weltkrieg siedelten die bulgarische Flüchtlinge aus dem westmakedonische Kičevo hier an (siehe Makedonische Bulgaren) die eigene Kultur- und Bildungsvereine gründeten.

Mesdra wurde 1950 zur Stadt erklärt. Bereits vorher hatte Mesdra aber das Erscheinungsbild einer Kleinstadt. Die Stadtarchitekten, die in Deutschland studiert hatten, gaben dem Dorf einen westeuropäischen Stil.

Seit 2006 ist die Stadt Namensgeber für den Mezdra Point, eine Landspitze von Snow Island in der Antarktis.

 
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Land (Geographie) - Bulgarien
Flagge Bulgariens
Bulgarien (amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
BGN Lew (Bulgarian lev) лв 2
ISO Sprache
BG Bulgarische Sprache (Bulgarian language)
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Stadtviertel - Land (Geographie)  
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Verwaltungseinheit
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